Magdeburg, 24.09.2013. Wenn wir gedanklich mal ein paar
Jahre vorspulen, wünschen wir uns doch alle ein würdevolles Rentenalter. Selbstbestimmt
und individuell will der Mensch bis ins hohe Alter leben. Gerade die
Wohnverhältnisse spielen hier eine zentrale Rolle. Eine aktuelle Studie von
Jones Lang LaSalle (JLL) und der Deutsche Pflegeheim Fonds (DPF) in
Zusammenarbeit mit dem Institut Forsa hat sich mit dem Thema „Wohnen im Alter“
einmal genauer beschäftigt.
Demnach klafft in Deutschland eine gewaltige Lücke zwischen
den Erwartungen der über 50-Jährigen an das Wohnen im Alter und der
Wohnrealität. Über 50-Jährige wohnen
überwiegend in der eigenen Wohnung und – sofern sie in einem Mehrfamilienhaus
(56 Prozent) leben – zu 64 Prozent zur Miete. Sie leben auf immerhin
durchschnittlich 105 Quadratmetern, wogegen die altersunabhängige
Durchschnittsgröße der Wohnungen in Deutschland bei 90 Quadratmetern liegt.
Allerdings wünschen sich 65 Prozent der Befragten eine kleinere Wohnung und
würden im Alter in eine neue und altersgerechtere Wohnform umzuziehen. 12% wäre
bereit, mehr als bisher für eine barrierefreie Wohnung auszugeben. „Die Problematik
besteht darin, dass entsprechende Wohnungsangebote für ältere Menschen kaum
vorhanden sind“, bemängelt Immobilienexperte Thomas Filor.
Alternative Wohnformen wie Generationen- oder Alten-WG’s
stellen dagegen derzeit keine relevante Wohnform im Alter dar. Lediglich 5% der
derzeit über 60-Jährigen wohnt aktuell in einer dieser Wohnformen. „Auch in
naher Zukunft wird diese Lebensform im Alter eine Nischensituation darstellen“,
so Filor weiter. Bei den über 70-Jährigen lehnten mehr als die Hälfte alternative
Wohnformen ab. Auch bei den Kindern zu wohnen, kommt für die Mehrheit der
Befragten auch mit zunehmendem Alter nicht in Frage. „Während die Politik mit
der Einführung der Familienpflegezeit gerade auf die Pflege durch die Kinder
setzt, scheint der Wille der Bürger genau in die entgegengesetzte Richtung zu
gehen.“ 99% der Befragten gaben an, dass sie bis ins hohe Alter weitgehend
selbstbestimmt und individuell leben möchten. Für eine mögliche
Pflegebedürftigkeit wünscht man sich eine eigene Wohnung mit angeschlossenem
ambulanten Dienst.
Ziel der Studie von JLL und DPF, einem Investmentmanager für
die Sparte Service-Wohnen war es, Wünsche und Ansprüche an die Wohnumgebung im
Alter und auch bei Pflegebedürftigkeit unter den zukünftigen Senioren, also den
über 50-Jährigen, zu ermitteln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen