Es ist die wohl wichtigste Finanzentscheidung des Lebens:
der Immobilienkauf. Doch obwohl der Kauf derzeit verhältnismäßig günstig ist,
lassen sich die Deutschen bis zu ihrem 40. Lebensjahr Zeit ihren Traum vom
Eigenheim zu verwirklichen. „Der Eigenheimbau ist durch die niedrigen Zinsen
derzeit preiswerter, doch viele Menschen entschließen sich erst spät zu diesem
Schritt“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor. „Die Ursache liegt darin,
dass sich die gesamte Lebensplanung in allen Bereichen um etwa 10 Jahre
verschoben hat.“
Heiraten, Familienplanung, Hausbauen – früher sollte das
alles möglichst bis zum 30. Geburtstag abgeschlossen sein. Heutzutage gibt es
weder eine Trauung, noch haben es die meisten Paare aufgrund der langen Studien
und „Selbstfindungszeiten“ allzu eilig mit dem Nachwuchs. Diese Entwicklung
macht sich auch beim Immobilienkauf bemerkbar: Laut einer Studie des Baufinanzierungsportals
Interhyp sind Erstkäufer mittlerweile fast 40 Jahre alt, bis sie sich für eine
Immobilie entscheiden. Seit 2004 erhöhte sich das Durchschnittsalter von 37,4
Jahren auf 39,9 Jahre. Auffallend sei der Altersunterschied zwischen jenen, die
selbst bauen, und jenen, die ein Haus von einem Bauträger erwerben oder in ein
bestehendes Objekt investieren. Wer sich als Bauherr versucht, ist im
Durchschnitt 38 Jahre alt.
„Die gestiegene Lebenserwartung und neue Lebensentwürfe
sind ein Grund dafür, dass sich Menschen später mit dem Thema Immobilie
beschäftigen“, bestätigt Immobilienexperte. „Die niedrigen Zinsen lassen
Menschen auch im fortgeschrittenen Alter in Betracht ziehen, ob sie weiterhin
Monat für Monat Miete zahlen wollen oder ob sie sich nicht doch für einen Kauf
entscheiden“, so Filor weiter. Auch die Immobilie als Anlageobjekt spielt
zunehmend eine Rolle.
Die Problematik des höheren Einstiegsalters besteht
allerdings darin, dass den Käufern weniger Zeit bleibt, den Kredit
zurückzuzahlen. Filor empfiehlt daher beispielsweise eine höhere Tilgungsrate.